< Back to Dauerausstellung

Zeremonialgefäße

Raum 8

Die wichtigsten Zeremonien in Altperu standen im Zusammenhang mit Fruchtbarkeit, Opferungen und Toten. Bei all diesen Riten waren die Darbietung und der Austausch von Flüssigkeiten zentraler Bestandteil. Aus diesem Grund besaßen Gefäße und Behälter eine enorme Bedeutung.

Die alten Peruaner gaben den verschiedenen Materialien, die die Natur ihnen bot, andere Formen. Dabei handelte es sich um Ton, Holz und Metall. Aus ihnen fertigten sie Schalen, Becher und Pokale, die die zeremoniellen Flüssigkeiten wie Wasser, vergorene Getränke oder Opferblut enthielten.

Die Gemeinschaften dankten ihren Göttern und Vorfahren für das Wasser des Regens und für jenes, welches die Flüsse hinabfloss, um ihre Felder zu bewässern und so die landwirtschaftliche Produktion und das Leben der Menschen zu sichern. Bei kritischen Ereignissen boten sie ihren Göttern zum Ausgleich die wertvollste Flüssigkeit an, die sie besaßen: menschliches Blut oder das Blut von geopferten Tieren.

Männer und Frauen stießen gemeinschaftlich mit chicha an, dem wichtigsten Getränk der andinen Welt, hergestellt aus vergorenem Mais. Mit intensivierten Gefühlen und festlichem Gemüt teilten die Menschen zusammen eine Erfahrung, die sie den Widrigkeiten des täglichen Lebens entzog.

Während der Zeremonien erschienen die Herrscher und Priester im Glanz und Schein ihrer Edelmetalle, um sich als die Repräsentanten der Götter auf Erden zu legitimieren. Sie bedienten sich der Gefäße aus Gold und Silber zur Stärkung ihrer sozialen und politischen Position. Diese Objekte waren nicht nur symbolisch wertvoll durch ihre Funktion in den Ritualen, wie beispielsweise Flüssigkeiten in die Erde zu gießen oder als Becher für Trankopfer, sondern Gold und Silber waren auch heilige und übernatürliche Materialien; die idealen Instrumente zur Übermittlung religiöser Botschaften.

Von ihrer Fertigung bis hin zu ihrem finalen Schicksal als Grabbeigabe in den Bestattungen waren die Gegenstände aus Gold und Silber fest mit der Oberschicht verknüpft. Diese monopolisierten deren Gebrauch, kontrollierten die metallurgische Produktion und die Übermittlung der mythologischen Botschaften, die sich auf den Objekten widerspiegelten.

Zeremonialgefäß Chimu
Raum 8, Vitrine 89

Zermonialbecher Chimú
Raum 8, Vitrine 90

Zeremonialflaschen Chimú
Raum 8, Vitrine 91

Zeremonalgefäß Chimú
Raum 8, Vitrine 92

Zeremonialgefäße Chimú
Raum 8, Vitrine 93

Zeremonialgefäße Chimú
Raum 8, Vitrine 94

Zeremonialgefäß Chimu
Raum 8, Vitrine 97

Zeremonialgefäße Chimú
Raum 8, Vitrine 98

Zeremonialgefäße Chimu
Raum 8, Vitrine 101

Kalkbehälter Mochica
Raum 8, Vitrine 102

Chimu-Holzskulptur
Raum 8, Vitrine 103

Zeremonialgefäße Chimú
Raum 8, Vitrine 104

Zeremonialgefäße Chimú
Raum 8, Vitrine 105